Der kleine Ort #Leutersdorf liegt im malerischen Werragrund im Landkreis #Schmalkalden-Meiningen. Sehenswert dort ist die Dorfkirche St. Vitus mit ihrer barocken Austattung. Vermutlich 1718 wurde die 13 Register umfassende #Orgel von Nicolaus #Seeber (1680 – 1739) errichtet. Der damals berühmte Orgelbauer wird von Johann Mattheson in seiner Schrift „Grundlage einer Ehren-Pforte“ von 1740 gewürdigt: „Nicolas Seber ist 1680. gebohren zu Heyna, einem nach Römhild gehörigen Orte, in Franken. Sein Vater war daselbst Fürstlicher Sächsischer Hofpachter. Zu gedachtem Römhild besuchte unser Nicolas die Stadtschule biß ins 15te Jahr seines Alters; erlernte nach diesem das Clavierspielen und die Organistenkunst, bey Johann Günther Harres, Organisten in Römhild; kam hierauf, als Schreiber, nach Themar im Hennebergischen, zu dem damahligen Rath und Amtmann Reyher; legte sich aufs Orgelbauen und bekam An. 1705. einen Beruf nach Amsterdam; welchen er aber nicht annahm, weil Hertzog Hinrichs zu Römhild Durchl. ihn zu ihrem Hofmusikanten und Stadtorganisten erforderten. Er legte die Grunde zur Setzkunst bey dem berühmten Hoforganisten, Johann Philipp Käfer, der zuletzt Capellmeister in Durlach wurde; that darauf verschiedene Reisen, um viele andre Künstler zu hören, und Nutzen daraus zu schöpffen. Nachdem aber gedachter Käfer, als Capellmeister, bey des Hertzogs Ernst von Hildburghausens Durchl. angenommen wurde, bekam Seber, als Hof- und Stadt-Organist, die Verwaltung dasiger Orgeln, und ließ sich zugleich, wegen auswärtiger Arbeit, seinen Eidam substituiren. Der Orgelwercke, so er im Wirtenbergischen, Bambergischen, Bayreuthischen, Hildburgshausischen, Schleusingischen, Römhildischen und Fuldaischen verfertiget, sind 56. neue, ohne die ausgebesserte oder erneuerte. Der Scholaren, so er auf dem Clavier unterrichtet, sind 132, von denen etliche Capellmeister, theils Organisten und Schuldiener geworden sind. Unter andern sind auch zween Jahrgänge von ihm ausgeführet worden. Er ist 1739. im April gestorben, und verdient, mit so vieler nützlichen Arbeit, ein gutes Ehren-Andencken bey der musikalischen Welt.“ Nachdem die #Orgel in #Leutersdorf mehrmals im Laufe der Jahrhunderte umgestaltet wurde und zuletzt im beinahe unspielbaren Zustand war, wurde sie 1999 von #Orgelbaumeister Andreas #Rösel restauriert und stellt heute ein Klangdenkmal erster Güte dar. #Frauenkirchenkantor #MatthiasGrünert spielte auf seiner #OrgelFahrt durch #Südthüringen Georg Andreas #Sorges Praeludium in D aus seiner Clavierübung live am 18.06.2021.
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