Die Schloßkapelle des Schlosses #Tiefenau ließ 1717 die Gemahlin es kursächsischen Oberhofmarschalls Graf Ferdinand August von Pflugk (1662 – 1712) – der 1704 die Herrschaft Tiefenau erworben hatte – Elisabeth Friederike von Pflugk (1673 – 1733) errichten. Als Urheber des Entwurfs wird der Baumeister George Bähr (1666 – 1738), der fünf Jahre später mit den Planungen der Dresdener Frauenkirche begann, vermutet. Der berühmte sächsische Hof-Orgelbauer Gottfried #Silbermann (1683 – 1753) erbaute die Orgel in der Kapelle, wohl auch um 1717, die in ihrer symmetrischen Anlage in #Sachsen einzigartig ist. Um die barocke Symmetrie des Raumeindruckes zu wahren, ist zur rechten Seite des Altars ein zweiter, stummer #Orgelprospekt errichtet. Zur Linken des Altars befindet sich die eigentliche #Orgel. Sie wurde von Kristian Wegscheider rekonstruiert, da auch an dieser Orgel die Kriegseinwirkungen des Zweiten Weltkrieges nicht spurlos vorübergingen. Dieses Instrument wurde mit einer Silbermann-Sorge-Temperatur versehen, welche auf den Musiktheoretiker und Organisten Andreas Georg Sorge (1703 – 1778) zurückgeht: Zwischen 1743 und 1748 untersuchte Andreas Georg Sorge Silbermann-Orgeln und veröffentlichte seine Ergebnisse im Jahr 1748 in seiner Schrift Gespräch zwischen einem Musico theoretico und einem Studioso Musices dar. So erklingt an der Silbermann-Orgel in #Tiefenau das Praeludium G-Dur aus der Clavier-Übung – bestehend aus 24 Praeludien durch alle Tonarten – des Komponisten Sorge. Am 30. April 2021 spielte #Frauenkirchenkantor #MatthiasGrünert live im Rahmen der OrgelFahrt an dieser kleinen und außergewöhnlichen Orgel.
>>> OrgelFahrt YouTube-Kanal: www.youtube.com/c/OrgelFahrt